Am vergangenen Samstag führte die FF Bärnbach die diesjährige Herbstabschlussübung im Ortsteil Piberegg durch. Im Beisein zahlreicher Übungsbeobachter – unter Ihnen Bgm. Bernd Osprian sowie LFR Engelbert Huber und BR Christian Leitgeb, wurde ein kombiniertes Einsatzszenario mit mehreren Menschenrettungen präsentiert. Ein Verkehrsunfall, ausgelöst durch überhöhte Geschwindigkeit stellte den Ausgangspunkt für den umfangreichen Einsatz mitsamt Drehleiter dar.
Der angenommene Verkehrsunfall zog dabei weitreichende Folgen nach sich: Bevor der Lenker mit seinem Fahrzeug von der Straße abkahm, rammte er die Leiter einer am Silo arbeitenden Person. Der Arbeiter wurde dabei gegen das Silo geschleudert und blieb bewusstlos und ungesichert in etwa 10m Höhe liegen. Folglich kollidierte der Fahrer auch noch mit einem Passanten. Das Fahrzeug prallte schließlich im Straßengraben gegen einen Baum und kam dort Stillstand. Die Insassen wurden dabei mit Verletzungen unbestimmten Grades im Fahrzeuginnenraum eingeklemmt.
Um etwa 14:00 Uhr erfolgte die Alarmierung durch Florian Steiermark. Einsatzleiter HBI Ewald Pulko, der wenige Minuten später am Unfallort eintraf, sah sich mehreren Herausforderungen gegenüber. Vor allem die Rettung des Fahrers gestaltete sich schwierig, musste aber schnellstmöglich und gleichzeitig schonend erfolgen. Gleichzeitig musste der Arbeiter am Silo gegen einen drohenden Absturz gesichert bzw. vom Silo geholt werden.
Die RLF Besatzung wurde daher sofort mit der technischen Menschenrettung am Unfallfahrzeug beauftragt. Nach ausreichender Sicherung gegen weiteres Abrutschen wurde das Fahrzeug mit Hilfe von schwerem hydraulischem Rettungsgerät geöffnet. Die beiden Kinder auf der Rückbank konnten so nach sehr kurzer Zeit aus dem Fahrzeug befreit werden. Die Umstände und Verletzungen des Fahrers machten es allerdings erforderlich, das Dach des Fahrzeuges komplett zu entfernen, um einen geeigneten Zugang für die Rettungskräfte zu schaffen. In der Zwischenzeit baute die Jugendgruppe der FF Bärnbach mit einer Löschleitung den erforderlichen zweifachen Brandschutz an der Unfallstelle auf.
Parallel dazu bereitete die Einheit für MRAS alles für die Rettung des verletzten Arbeiters am Silo vor. Über den Leiterweg wurde eine erste Sicherung des Bewusstlosen vorgenommen und sein allgemeiner Zustand beurteilt. Da die Platzverhältnisse am Silo äußerst eingeschränkt waren, forderte die Einsatzleitung die Drehleiter Köflach zur Unterstützung an. Mit ihrer Hilfe wurde ein Retter auf das Silodach gehoben, wo er den Verletzten mit einem Rettungsgeschirr aufnahm und mit ihm zusammen wieder abgelassen wurde. Mehrere Sanitter übernahmen in der Folge die Erstversorgung der verunfallten Personen.
Das Kommando erklärte im Zuge der Nachbesprechung den Ehrengästen und Zuschauern das Übungsszenario und den Arbeitsablauf. LFR Huber hob besonders die sehr gute Koordination und den hohen Ausbildungsstand der Einsatzkräfte hervor. Bürgermeister Mag. Osprian Bernd sprach im Anschluss seinen Dank für die ganzjährige Einsatzbereitschaft und die Vielzahl an geleisteten unentgeltliche Arbeitsstunden aus.